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Biogas – der Landwirt wird zum Energiewirt – eine grosse Chance für die Landwirtschaft

Dies ist ein Beitrag aus unserem Web-Archiv.

Besuchen Sie für aktuelle Informationen rund um die Stromerzeugung mit Biogas die Seite des Fachverbands Biogas:

Weitere Infos zu Erneuerbare Energien hält zum Beispiel der Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. (BEE) für Sie bereit:

Abbildung einer Biogasanlage

Aus dem Archiv:

Biogas – der Landwirt wird zum Energiewirt –
eine grosse Chance für die Landwirtschaft

Neben der Biomasse ist die Energieerzeugung in Biogasanlagen der zweite zentrale Baustein der Bioenergiebranche. Hauptbetreiber dieser Biogasanlagen sind Landwirte die z. B. Silomasse, Grassilage, Futterreste und tierische Fäkalien einsetzen.

Aber auch der Einsatz organischer Abfälle aus Haushalten (Biotonne), Industrie und Gewerbe ist möglich und sinnvoll.

Bei der Energieerzeugung durch Biogas wird organisches Material unter Ausschluss von Sauerstoff mikrobiell abgebaut. Das dabei entstehende Gasgemisch ist hauptsächlich das energetisch nutzbare Methan. Eine Milchkuh scheidet Tag für Tag etwa 135 Liter Fäkalien aus, woraus sich etwa 1,5 Kubikmeter Biogas gewinnen lassen. Nach einer Zwischenspeicherung lässt es sich über einen Verbrennungsprozess in Strom umwandeln.

Aus Sicht der Umwelt läuft der ganze Vorgang völlig CO2-neutral ab. An CO2 wird nur die vorher bereits durch die Pflanzen gebundene Menge freigesetzt. Zudem wird das ca. 30 Mal wirksamere Methan nicht mehr unkontrolliert in die Atmosphäre freigegeben.

Aber Biogasanlagen besitzen noch eine Menge weiterer Vorteile. So nimmt durch Sie beispielsweise die Wirtschaftsfähigkeit des ländlichen Raumes zu und wertvolle Ressourcen werden geschont. Zudem ist das vergorene organische Material ein wesentlich hochwertiger Dünger, wobei die Gülle wesentlich pflanzenverträglicher wird. Da Biogasgülle dadurch effektiv Mineraldünger ersetzten kann, werden somit Dünge- und Pflanzenschutzmitteln zum Teil auch substituiert und das Trinkwasser dadurch geschont.

Analog zur Biomasse besteht auch bei der Biogasanlage der Einsatz der Kraft-Wärme-Kopplung. Dabei wird gleichzeitig von einem Kraftwerk Strom, Wärme und gegebenenfalls Kälte erzeugt und genutzt. Sehr hohe Wirkungsgrade sind die Folge, was zu einer besonders effizienten Energieausnutzung führt. Durch die dezentrale, räumliche Anordnung der Biogasanlagen und letztendlich durch die Nähe zu Haushalten auf dem Land können Haushalten die entstehende Abwärme der Anlagen effizient nutzen.

Im Jahr 2013 wurden in Deutschland 7.720 Biogasanlagen (2010: 5.905 Biogasanlagen) mit einer installierten elektrischen Leistung von 3.547 Megawatt betrieben, die zusammen 27,9 Mrd. kWh Strom erzeugten. Damit wird der Stromverbrauch von 8 Mio. Durchschnittshaushalten abgedeckt. Das entspricht etwa der jährlichen Stromproduktion von rund vier Atomreaktoren. Eine Biogasanlage hat eine Leistung von durchschnittlich 459 kW (2010: 432 kW).

Für Niedersachsen beispielsweise wird das Potential auf mindestens 1.500 Anlagen geschätzt, die zusammen mit 2,6 Milliarden kWh p.a. produzieren können. Damit könnten sie mindestens 5 Prozent des Gesamtstromverbrauches in Niedersachsen decken.

Letztendlich besitzt Biogas genauso wie Biomasse einen entscheidenden Vorteil. Aufgrund der Unabhängigkeit von Wind oder Sonneneinstrahlung sind sie eine sinnvolle Ergänzung im Energiemix der Erneuerbaren Energieträger.