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Mehr Akzeptanz für die Windenergie

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Windenergie in Dänemark – Wettbewerbsfähiger Windmarkt

Dies ist ein Beitrag aus unserem Web-Archiv.

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Aus dem Archiv:

Windenergie in Dänemark – Wettbewerbsfähiger Windmarkt

Die geographische Lage und Struktur Dänemarks führte früh dazu, dass sich findige Köpfe mit der Nutzung des Windes als Energiequelle beschäftigten. An erster Stelle ist dabei der Lehrer Poul la Cour (1846-1908) zu nennen, der als Begründer der modernen Windtechnologie angesehen wird. Er setzte sich mit den Gesetzen der Aerodynamik auseinander und errichtete schon 1891 die weltweit erste Windkraftanlage zur Erzeugung von Elektrizität.

In der Folge wurden auf dänischem Boden zahlreiche weitere, ähnliche Anlagen installiert und bereits im Jahre 1918 produzierten etwa 120 Windkraftanlagen mit einer Leistung von 20 bis 35 kW zirka 3 % des damaligen Strombedarfs. Das rohstoffarme Dänemark bewertete bis nach dem zweiten Weltkrieg die Unabhängigkeit seiner Energieversorgung sehr hoch, sodass der Windkraftboom zunächst andauerte. Eine Bevorzugung der Nukleartechnologie und zwischenzeitlich niedrige Öl- und Gaspreise in den fünfziger und sechziger Jahren führten jedoch dazu, dass die Windkraftnutzung eine Abwertung erfuhr.

Seit den siebziger Jahren setzt sich das enorme Wachstum der dänischen Windindustrie wieder fort. Im Jahr 2013 stellen die Windräder in unserem Nachbarland rund 25 % des benötigten Stroms bereit, ein weltweiter Spitzenwert! Zudem führt der dänische Anlagenhersteller Vestas mit über 49.000 Windkraftanlagen in 73 Ländern und einem Anteil von 20 % den Weltmarkt in diesem Bereich an. Das Unternehmen macht einen jährlichen Umsatz von über 7 Mrd. Euro und betreibt Büros in über 26 Ländern.

Für die nächsten Jahre strebt die Regierung eine weitere Steigerung des Windstromanteils an. Der führende Versorger des Landes, Dong Energy, kontrollierte früher die Erdöl- und Erdgasvorkommen in der dänischen Wirtschaftszone der Nordsee und betreibt auch heute noch die zugehörigen Speicher und Pipelines. Im Moment bezieht Dong 85 % seines Stroms aus fossilen Quellen und 15 % aus Windkraft. Doch dieses Verhältnis soll sich umkehren, z.B. durch Investitionen in Offshore-Windparks, die auch in der deutschen Nordsee liegen.

Die dann benötigten Speicherkapazitäten möchte Dong dezentral bereitstellen: In einem Netz von Elektrotankstellen sollen bei Stromüberschuss Batterien geladen werden, die dann Elektroautos antreiben. Dänemarks Emanzipation von fossilen Energieträgern wird also wohl vom Stromsektor auf den Individualverkehr übergreifen.