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Windkraft in Deutschland – Spitzentechnologie made in Germany

Dies ist ein Beitrag aus unserem Web-Archiv.

Aktuelle Informationen und weiterführende Literatur zum Thema Windenergie, Mensch und Umwelt finden Sie auf den Seiten des Bundesverband WindEnergie:

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Aus dem Archiv:

Windkraft in Deutschland – Spitzentechnologie made in Germany

Schon seit langer Zeit nutzt der Mensch die Kraft des Windes. Heute sind Windräder eine zukunftsfähige, ökologisch verträgliche und wirtschaftliche Form der Energieproduktion. Sie ermöglichen zudem eine dezentrale Energieversorgung. Dadurch wird der kostspielige und unansehnliche Transport von Strom mit Hilfe von Hochspannungsleitungen hinfällig.

Deutliche Preissteigerungen der überwiegend importierten fossilen Energieträger Kohle, Öl und Erdgas zwingen zu einer Neuausrichtung der Energieversorgung. Die Nachfrage nach Öl, Gas und Kohle wächst schneller als das Angebot und die fossilen Ressourcen werden immer schwerer zugänglich. Gleichzeitig steht der veraltete Kraftwerkspark der Energieversorger in Deutschland vor einer Erneuerung, die mit massiven Investitionen in neue Kapazitäten verbunden ist. All diese Faktoren werden die Strompreise in Zukunft weiter in die Höhe treiben.

Erneuerbare Energien bieten einen Ausweg. Die Windindustrie, eine der Boombranchen in Deutschland, hat ihre Stromentstehungskosten im letzten Jahrzehnt mehr als halbiert. In den nächsten 10 Jahren kann die Branche ihre Wettbewerbsfähigkeit weiter steigern und Kostensenkung gegenüber dem heutigen Stand erreichen, ganz im Gegensatz zu den fossilen Energieträgern.

Spitzentechnologie made in Germany

Bereits heute deckt die Windenergie in Deutschland rund 8 % des Strombedarfs – und spart im Vergleich zu konventionellen Kraftwerken jedes Jahr enorme Mengen klimaschädlichen Kohlendioxids ein. Diese Reduktion verhindert Folgeschäden, die durch Dürren, Überschwemmungen oder Stürme entstehen. Im Gegensatz zu fossilen Brennstoffen arbeitet die Windenergie der einsetzenden globalen Erwärmung der Erdatmosphäre durch klimaschädliche Treibhausgase entgegen. Windenergie spart laut Umweltbundesamt pro Kilowattstunde (kWh) Strom externe Kosten von 2,5 – 20 Cent ein.

Zunehmend wächst auf der ganzen Welt das Interesse an umweltschonender Stromerzeugung und es entstehen weltweit Windparks mit deutscher Technologie. Dauerhaft erfolgreich können deutsche Anbieter auf dem Weltmarkt allerdings nur bleiben, wenn sie Qualität und Leistungsfähigkeit ihrer innovativen Produkte auch auf dem Inlandsmarkt unter Beweis stellen können.

Das Wachstumspotential ist gigantisch. Bis 2020, so prognostiziert etwa die europäische Windenergievereinigung EWEA, kann Windenergie bei steigender Stromnachfrage 12 % des Weltstrombedarfs decken. Die weltweit installierte Leistung durch Windenergie hat sich von rund 47 TW im Jahr 2004 innerhalb von nur zehn Jahren auf über 370 TW im Jahr 2014 fast verachtfacht. Schrittmacher in diesem Multimilliarden-Euro-Markt sind neben asiatischen Herstellern die deutschen und die europäischen Unternehmen in der Windbranche.

Windkraft ist derzeit neben der Wasserkraft die günstigste und effektivste Art der Stromerzeugung der erneuerbaren Energien. Durch die ständige Verbesserung der Technik von Windrädern, die Zunahme der Leistungsausbeute der Rotoren und eine enorme Kostenreduktion in der Herstellung ist Windkraftnutzung auch im Binnenland rentabel geworden. So sind Windkraftanlagen im Vergleich zu beispielsweise Solarstromanlagen um ein Vielfaches effizienter.

Spätestens im nächsten Jahrzehnt werden Windkraftanlagen wettbewerbsfähig zu Kraftwerken mit konventionellen Energieträgern wie Kohle und Gas sein. Dies liegt zum einen an den anstehenden milliardenschweren Investitionen für die Modernisierung der konventionellen Kraftwerke. Zum anderem wird aber auch die Erzeugung des Windstroms durch neue und effizientere Technologien immer günstiger. Deshalb nehmen Windkraftanlagen einen immer wichtigeren Part in der Energieversorgung ein.

Bis zum Ende des Jahres 2014 wurde in Deutschland eine Windenergieleistung von rund 38 GW installiert. Diese Anlagen produzierten im Windjahr 2014 rund 55 TWh Strom, was einem Anteil von 9,4 % an der Bruttostromerzeugung Deutschlands entspricht.

Wirtschaftliche Basis der Windenergie in Deutschland ist das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Im Jahr 2013 garantiert dieses Gesetz dem Windmüller eine Vergütung von 9,27 Cent pro eingespeister kWh Strom in den ersten 20 Betriebsjahren. Später errichtete Anlagen erhalten eine geringere Vergütung, da diese jährlich abgesenkt wird, was zu einer ständigen Kostendegression führt. Die staatliche verordnete Kostensenkung setzt die Branche unter enormen Druck. Die Antwort der Windbranche ist eine unglaubliche technische Entwicklung der Anlagen in den letzten Jahren. Wettbewerbsfähig bleiben nur Anlagenhersteller und Zulieferer, denen es durch Innovationen gelingt, Jahr für Jahr Kosten zu senken und die Effizienz der Anlagen zu steigern. Die Branche stellt sich dieser Herausforderung und hat ihr Ziel klar vor Augen: Im nächsten Jahrzehnt wird Windstrom mit Strom aus Kohle oder Gas auf gleichem Preisniveau konkurrieren. Förderinstrumente sind dann überflüssig. Wichtig ist auch, dass die externen Kosten der konventionellen Energieerzeugung dieser auch angerechnet werden.

Windstrom belastet nicht den Staatshaushalt: Das EEG leitet die zusätzlichen Kosten für den Ausbau der regenerativen Energien verursachergerecht an die Verbraucher weiter.