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Biomasse – die älteste Energieform der Menschheit

Dies ist ein Beitrag aus unserem Web-Archiv.

Besuchen Sie für aktuelle Informationen rund um Bioenergie und die Stromerzeugung mit Biogas die Seiten folgender Verbände:

Weitere Infos zu Erneuerbare Energien hält zum Beispiel der Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. (BEE) für Sie bereit:

Abbildung eines Holzstoßes

Aus dem Archiv:

Biomasse – die älteste Energieform der Menschheit

Bereits seit über 600.000 Jahren nutzt der Mensch Holz, die ursprünglichste Form der Biomasse, als Energie- und Wärmequelle. Heute ist es möglich Bioenergie aus festen, flüssigen oder gasförmigen Stoffen zu erzeugen. Dabei werden pflanzliche bzw. tierische Reststoffe und speziell dafür angebaute Energiepflanzen in den energetischen Kreislauf mit eingebunden. Werden Pflanzen in Energie umgewandelt nutzt man Biomasse als Energieträger zur Erzeugung von Strom. Grundsätzlich bestehen dabei mehrere Ansätze die Biomasse in Strom umzuwandeln. Die Stromgewinnung kann beispielsweise durch Dampferzeugung erfolgen. Ähnlich wie bei einem Kohlekraftwerk wird Biomasse, also nachwachsende Rohstoffe und Pflanzen, als Brennstoff eingesetzt. Durch das siedende Wasser entsteht Wasserdampf und dadurch letztendlich ein Überdruck in einem Kessel, der eine Turbine antreibt.

Der entscheidende Unterschied zu Kohlekraftwerken und damit letztendlich der ökologische Vorteil von Biomasse als Brennstoff besteht in seiner Erneuerbarkeit. Da nur die Menge an Kohlendioxid (CO2) in die Umwelt abgegeben wird, die zuvor durch die Photosynthese der Pflanzen chemisch gebunden worden war, verhält sich die Verbrennung kohlenstoffneutral. Biomasse ist daher ein klimafreundlicher Energieträger, der keine zusätzlichen Treibhausgase verursacht.

Ein weiterer großer Vorteil der Biomasse besteht auch aus dem möglichen Einsatz der Kraft-Wärme-Kopplung. Dabei wird gleichzeitig von einem Kraftwerk Strom, Wärme und gegebenenfalls Kälte erzeugt und genutzt. Sehr hohe Wirkungsgrade sind die Folge, was zu einer besonders effizienten Energieausnutzung führt. Der Schlüssel dabei ist die dezentrale Erzeugung der Energie. Erst durch die Nähe zu z. B. Haushalten ist eine wirkliche effiziente Nutzung der Abwärme möglich.

Seit Inkrafttreten des Erneuerbaren Energien Gesetzes (EEG) und der Biomasse-Verordnung ist in Deutschland ein starker Anstieg der Stromerzeugung aus Biomasse zu verzeichnen. Im Jahr 2015 wurden insgesamt 31,6 Prozent des deutschen Stromverbrauchs durch Erneuerbare Energien gedeckt. Biomasse allein deckte 7,8 Prozent des deutschen Stromverbrauchs. Die Stromerzeugung aus Biomasse stieg von 44,6 Mrd. kWh im Jahr 2012 auf 50 Mrd. kWh im Jahr 2015.

Dabei erwirtschaftet die Biomasse-Branche im Jahr 2014 einen Umsatz aus dem laufenden Betrieb von rund 10 Milliarden Euro. Hier unterscheidet man in Strom und Wärme sowie Kraftstoffe. Zudem waren bereits über 119.900 Menschen durch die energetische Biomasse-Nutzung beschäftigt. Ihre Zahl wird sich künftig weiter erhöhen, vor allem für die Land- und Forstwirtschaft bieten sich hier neue Perspektiven.

Die Bioenergie ist ein Multitalent zur Produktion von Strom. Wärme und Kraftstoffe haben ein enormes Wachstumspotential, das es zu erschließen gilt. So schätzt der Bundesverband BioEnergie das Marktpotential der Bioenergiebranche bei einer nachhaltigen Entwicklung bis 2020 auf mindestens 10 %, bis 2030 gar auf 15 % des Primärenergiebedarfs Deutschlands. Diese Anteile würden sich auf den Strommarkt, den Wärmmarkt den Kraftstoffmarkt verteilen. Bis zu 200.000 neue Arbeitsplätze könnten so entstehen.