SOLARPARKS FÖRDERN
DIE BIODIVERSITÄT

Artenvielfalt im Solarpark Seubersdorf

1/8

Biokraftstoffe – Europa auf dem Weg zur Unabhängigkeit vom Öl

Dies ist ein Beitrag aus unserem Web-Archiv.

Für aktuelle Informationen zum Thema Biokraftstoffe, besuchen Sie folgende Seiten:

Weitere Infos zu Erneuerbare Energien hält zum Beispiel der Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. (BEE) für Sie bereit:

Ein Rapsfeld vor Windkraftanlagen

Aus dem Archiv:

Biokraftstoffe – Europa auf dem Weg zur Unabhängigkeit vom Öl

Über 20 Prozent der CO2-Emissionen werden vom Verkehr erzeugt. Um die gesetzten Ziele in Deutschland hinsichtlich des Kyoto-Protokolls voranzutreiben ist deshalb auch in diesem Bereich eine Neuorientierung unumgänglich.

Biokraftstoffe bieten hier eine umweltfreundliche Alternative zu fossilen Kraftstoffen. Zudem verringern sie neben dem CO2-Ausstoß, auch die Emissionen anderer Luftschadstoffe, wie z.B. Kohlenmonoxid, Schwefeldioxid und Rußpartikel und können daher einen wichtigen Beitrag für die Verbesserung der Luftqualität in den Städten beitragen.

Momentan sind Biodiesel, Pflanzenöle und Methanol die wichtigsten Biokraftstoffe.

Biodiesel kann aufgrund seiner Verbrenneigenschaften in allen herkömmlichen Dieselmotoren eingesetzt werden. Um aus Pflanzenöl Biodiesel herzustellen, ist eine chemische Behandlung (Umesterung) notwendig. Zur Verwendung müssen aber die im Kraftstoffsystem eingebauten Elastomere (Leitungen, Dichtungen) aus biodieselresistenten Stoffen hergestellt werden. Eine abwechselnde Betankung mit fossilem Diesel ist möglich. Mittlerweile gibt es eine Vielzahl von Fahrzeugherstellern, die Biodiesel freigegeben haben.

Auch Pflanzenöle (z.B. Raps- und Sonnenblumenöle) eignen sich für die energetische Nutzung in Dieselmotoren. Sie können in Motoren pur eingesetzt oder anderen Kraftstoffen beigemischt werden. Wichtig ist jedoch, dass zur Nutzung der naturbelassenen Pflanzenöle in Dieselmotoren eine eigens dafür angepasste Verbrennungstechnik notwendig ist. Eine entsprechende Umrüstung des Motors ist somit notwendig.

Eine Alternative für den Benzinmotor bieten Alkoholkraftstoffe. Aus stärke- und zuckerhaltigen Pflanzen (z.B. Getreide, Mais, Zuckerrübe, Zuckerrohr) wird in Folge von Vergärung Ethanol gewonnen. Alternativ kann auch über den Prozess der Vergasung aus trockener Biomasse (biomass to liquid) Methanol, der einfachste Alkoholtreibstoff, hergestellt werden. Weil die synthetischen Kraftstoffe speziell an die Motoreigenschaften angepasst sind, ist für ihre Nutzung keine Motorumrüstung notwendig. Methanol kommt auch als Treibstoff für Brennstoffzellen in Frage und wird in Zukunft an Bedeutung gewinnen, da sich sowohl mit Benzinmotoren als auch mit Brennstoffzellen hohe Wirkungsgrade erreichen lassen.

Gemäß der EU-Richtlinie zur “Förderung der Verwendung von Biokraftstoffen oder anderen erneuerbaren Kraftstoffen im Verkehrssektor” sollte bis 2010 in Europa ein Bio-Kraftstoffanteil von 5,75 Prozent erreicht werden. Voraussetzung dafür ist ein stetiges Wachstum der Bio-Kraftstoffbranche sowie die Etablierung neuer Verfahren zur Biokraftstoffherstellung.

Vorbild für ganz Europa könnte in diesem Bereich Schweden sein. Schweden will als erstes industrialisiertes Land seine Energieversorgung komplett vom Öl unabhängig machen. Dieses ehrgeizige Ziel will die Regierung in Stockholm bereits 2020 erreichen und zwar ohne neue Atomkraftwerke zu bauen.