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Geothermie – kostenlose Energie aus dem Erdinneren

Dies ist ein Beitrag aus unserem Web-Archiv.

Besuchen Sie für aktuelle Informationen rund um das Thema Geothermie die Seiten des Bundesverband Geothermie e.V.:

Weitere Infos zu Erneuerbare Energien hält zum Beispiel der Bundesverband Erneuerbare Energie e.V. (BEE) für Sie bereit:

Aus dem Archiv:

Geothermie – kostenlose Energie aus dem Erdinneren

Vor einigen Jahrmillionen entstand nach der Urknalltheorie eine enorme Menge Materie und mit ihr, da E = mc2, eine gewaltige Menge Energie. Bis zu 6.000 Grad Celsius glühend heiß ist daher das Innere unseres Globus und vor allem noch viel wichtiger mit der Wärme voller Energie. Vulkane, heiße Quellen und Geysire deuten dabei die Kraft dieser Energie nur an.

Die in der Erde gespeicherte Energie kann heute auf zwei Arten genutzt werden. Heiße Wasservorkommen können direkt zum Betrieb von Heizungsanlagen verwendet werden oder beispielsweise als Thermalwasser für Heilbäder. Auch eine Kühlung von Gebäuden ist durch Transformation dadurch möglich.

Alternativ kann entsprechend heißer Wasserdampf mittels des Hot-Dry-Rock Verfahrens zur Erzeugung von Strom verwendet werden. Dabei wird Wasser in das Erdinnere gepumpt und trifft dort auf heißes Gestein. Der dadurch entstehende Wasserdampf entweicht wiederum nach oben und betreibt dort eine Dampfturbine um Strom zu erzeugen. Besonders vorteilhaft ist bei diesem Verfahren die ständige Verfügbarkeit der Erdwärme, wodurch Geothermie Kraftwerke als Grundlastkraftwerke
eingesetzt werden können.

Bereits 1913 wurde in Italien erstmals Strom mittels Erdwärme erzeugt. Heute erzeugen Ländern wie Island, Neuseeland und der USA, vor allem Länder die geographisch günstig gelegen sind, Energie aus Erdwärme.

Gegenwärtig werden in Deutschland 33 größere Anlagen der Tiefengeothermie (Bohrtiefe > 400 m) mit einer installierten Wärmeleistung von 280 MW und einer elektrischen Leistung von 37 MW betrieben. Es handelt sich dabei vor allem um geothermische Heizzentralen oder Thermalbäder in Kombination mit Gebäudeheizung. Weitere 46 Anlagen befinden sich in Bau oder in Planung. Zusätzlich werden im Bereich der oberflächennahen Geothermie rund 330.000 Anlagen mit rund 4.000 MW betrieben. Eine immer größere Rolle bei der oberflächennahen geothermischen Wärmeerzeugung spielen vor allem private Wärmepumpen, von denen zurzeit jährlich etwa 20.000 installiert werden.

In Deutschland ist im November 2003 das erste geothermische Kraftwerk in Neustadt/Glewe (Mecklenburg-Vorpommern) in Betrieb genommen worden.

Die Geothermie-Branche gibt an, dass im Jahr 2013 etwa 17.300 Menschen bereits direkt oder indirekt für die geothermische Energieversorgung beschäftigt wurden.

Grundsätzlich ist Geothermie eine unerschöpfliche Energiequelle, mit deren Vorräten unser Planet komplett mit Energie versorgt werden könnte. In Deutschland würden alleine die bekannten Ressourcen der hydrothermalen Geothermie laut Geothermischer Vereinigung bis zu 29 Prozent der in der Bundesrepublik benötigten Wärme bereitstellen.