Bedarfsgesteuerte
Nachtkennzeichnung
(BNK)

Mehr Akzeptanz für die Windenergie

1/5

Vielfalt auf kleiner Fläche: Sonne, Wind und Weidegrund.

Im Solarpark Traunfeld bei Lauterhofen kümmert sich seit Kurzem eine Schafherde um die schonende und natürliche Grünpflege. Daneben bietet die ökologisch vielfältig genutzte Fläche Flora und Fauna die Möglichkeit zur Erholung von der bisherigen ackerbaulichen Beanspruchung. Wind- und Sonnenenergie, Blühwiese und Weidegrund finden so auf nur 2,5 Hektar ausreichend Platz.

Windpower-GmbH-Artenvielfalt-im-Solarpark-2-Foto-Windpower-GmbH

Schritt für Schritt zur vielfältigen Flächennutzung: zu Wind gesellt sich Sonne

Den ersten Synergieeffekt zur doppelten Flächennutzung nahmen wir bereits für die Inbetriebnahme unserer ersten beiden Solarparks in Pilsach und Traunfeld (Lauterhofen) wahr. Durch die in den Windparks schon vorhandene Infrastruktur wie ausgebaute Wege, Kabelnetz und Anschluss an das öffentliche Netz bot sich vor Ort die Möglichkeit, die Solarparks platzsparend und ressourcenschonend zu errichten – ohne zusätzliche große Flächen rein für die Energiegewinnung zu erschließen.

Verzicht auf Bodenbearbeitung oder Düngung:
Erholung für Flora und Fauna

Über die Nutzungsdauer als Solarpark erfolgt auf der Fläche weder Bodenbearbeitung, noch Düngung oder Ausbringung von Spritzmitteln. So kann sich der bis dahin ackerbaulich genutzte Boden erholen. Unter den Photovoltaikmodulen wächst eine artenreiche und ökologisch wertvolle Grünfläche, die zunehmend ein reicheres Boden- und ein vielfältigeres Kleintierleben ermöglicht. Die Blüten der Wiesenblumen bieten Nahrung für Bienen, Hummeln und viele andere heimische Insekten, die Artenvielfalt wächst.

Grünpflege durch Nutztier der besonderen Art: das Schaf als Gärtner
Damit die Module nicht durch hochwachsende Pflanzen verschattet werden, muss die Blühwiese im Park gepflegt werden; so ergibt sich eine weitere Nutzungsmöglichkeit der Fläche als Weidegrund für Schafherden.

Manuel Zachmeier, Schäfer und Landschaftspfleger aus Deining, erklärt diesen weiteren Synergieeffekt:

Zur ökologischen Produktion von Strom passt die Pflege der Fläche durch die Schafe sehr gut. Die Nutztierhaltung und Energiegewinnung ergänzen sich in perfekter Weise, weil die Fläche eine artenreiche Weide bietet und bereits umzäunt ist. Noch dazu bieten die Module den Tieren Schatten als Schutz vor der Hitze. Die Schafe ihrerseits halten den Bewuchs im Solarpark kurz.

Die Beweidung von Solarparks mit Schafen bietet eine ökologisch sehr sinnvolle Möglichkeit, den Erhalt der heimischen Fauna und Flora zu gewährleisten und den Artenreichtum zu fördern.“

Die Photovoltaikmodule wurden mit ausreichend Abstand über dem Boden auf die dafür vorgesehene Stahlunterkonstruktion montiert, sodass sich die Schafe darunter uneingeschränkt bewegen können. Im Solarpark Traunfeld weiden derzeit ca. 80 Tiere. Wenn die Weide abgegrast ist, bringt Schäfer Manuel Zachmeier sie weiter, damit sich die Schafe an einem anderen Ort in der Region um die Grünpflege kümmern.

Windpower-GmbH-Artenvielfalt-im-Solarpark-3-Foto-Windpower-GmbH

Landwirtschaft vs. Ökostrom: Agro-Photovoltaik beseitigt „Teller-Tank-Konflikt“

Photovoltaik-Freiflächenanlagen können folglich zur Erschaffung von artenreichen und ökologisch wertvollen Grünflächen beitragen. Nebenbei bewirken Solarparks in ihrer Zweitfunktion als Weidegrund, dass Energieerzeugung und Landwirtschaft durch die synergetische Nutzung eines gemeinsamen Orts nicht weiter in Wettbewerb um ausreichend Fläche zueinander stehen (Stichwort „Teller-Tank-Konflikt“).


Vielmehr ergänzen sich nach aktuellen wissenschaftlichen Untersuchungen Photovoltaik und Landwirtschaft am gleichen Standort und tragen gegenseitig zu einer Leistungs- und Ertragssteigerung bei:

„Solarstromanlagen über landwirtschaftlicher Fläche sind im Betrieb produktiver als in allen anderen Landschaftsformen und Naturräumen, auch als in einstrahlungsreichen Wüsten.“ Vergangene Studien zeigen, „[…] dass Solarmodule die landwirtschaftliche Produktivität auf trockenen und unbewässertem Ackerland verbessern. Auch auf Weiden und anderen Agrarflächen könne der landwirtschaftliche Ertrag steigen.“

Die wissenschaftlichen Untersuchungen der Oregon State University (OSU) zu dieser positiven Wechselwirkung zwischen land-und energiewirtschaftlicher Flächennutzung werden in einem aktuellen Artikel auf dem Online-Portal Solarserver.de beschrieben: „Äcker statt Wüsten“, vom 19.08.2019

Bei geschickter Planung erzeugen PV-Freiflächenanlagen auf der oberen Etage nahezu CO2-freien Strom und im Untergeschoss hochwertige Bio-Lebensmittel. Durch die pfluglose Bodenbewirtschaftung mit Beweidung wird der Atmosphäre zusätzlich CO2 entzogen und als Humus im Boden dauerhaft gespeichert.